Senegal / Gambia - Reiseverlauf

Senegal / Gambia - Reiseverlauf

Februar 2013


Meine erste Reise nach Westafrika startet am 3. Februar 2013. Von Wien gehts um 13.00 Uhr nach Paris und nach einem Sprint über den halben Flughafen, wird Paris-Dakar in Angriff genommen, wo wir ca 4:45 Stunden später landen. Da's zum schlafen gehen noch etwas früh ist, erkunden mein Bekannter und ich noch einige Bars von Dakar.
Der nächste Tag startet mit einer Überfahrt zur Ile de Goree, der "Sklaveninsel" unmittelbar vor der Hauptstadt gelegen. Es ist teilweise sehr beklemmend zu sehen und zu hören, welch Dramen sich dort abgespielt haben müssen. Nach der Rückkehr folgt noch eine Stadtrundfahrt durch Dakar mit dem Präsidentenpalast und den Markt. Den Abschluss bildet eine Fahrt zum Sonnenuntergang zum westlichsten Punkt Kontinentalafrikas, dem Cabo Verde.

Weiter gehts am kommenden Morgen Richtung Norden, zuerst zum Lac Rose, der seine rosa Farbe den darin lebenden Cyano-Bakterien verdankt. Dort besuchen wir dann auch ein Dorf und knüfpen erste Kontakte mit der Bevölkerung. Zu Mittag gibts dann das obligate Hühnchen mit Zwiebelsauce, noch schmeckts ja, aber mit der Zeit.... Anschließend fahren wir weiter nordwärts, bis wir unser Wüsten-Zeltlager in Lompoul erreichen. Bei einem gemütlichen Bier lassen wir den Tag ausklingen.
Der Weg führt morgens nach Saint Louis im Norden des Senegal, übrigens die erste französische Siedlung in Afrika! Die Stadtrundfahrt zeugt auch eindrucksvoll von der Kolonialzeit, der Fischmarkt allerdings stellt dann hohe Anforderungen an Nase und Magen.
Recht früh führt die Reise tags darauf in den Nationalpark Djoudj, der das drittgrößte Vogelreservat der Welt bildet, in dem ca. 400 verschiedene Arten heimisch sind. Beeindruckend die vielen Pelikanschwärme, man schätzt an die 10.000 Tiere. Danach gibts noch einen nicht ganz legalen Grenzübertritt nach Mauretanien, aber in Afrika wird das oft nicht so eng gesehen und beim Reden kommen d'Leut ja bekanntlich zsamm.
Am folgenden Morgen folgt eine lange Fahrt von Saint-Louis bis nach Kaolack. Unterwegs wird noch in Touba Halt gemacht und die zweitgrößte Moschee im westlichen Afrika besichtigt. Gegen 19.00 Uhr erreichen wir endlich Kaolack, dem Hitzepol unserer Reise, am nächsten Tag sollten uns flauschige 40 Grad erwarten.
Am frühen Morgen ist es am Markt allerdings noch nicht ganz so heiß, Interessantes bietet dann ebenfalls der Viehmarkt, der schon auf unserer Strecke nach Gambia liegt. Gegen Mittag erreichen wir dann die Grenze und nach den Einreiseformalitäten, einer Durchsuchung und einigen lustigen Begebenheiten, ist es 2 Stunden später dann soweit - wir sind in Gambia. Der Anblick der Fähre über den Gambia-River entlockt mir noch ein schnelles Stoßgebet zum Himmel, mögen die Krokodile heute hungrig bleiben.... Um 17.00 Uhr erreichen wir unser einfaches, ja primitives Camp, der herrliche Sonnenuntergang am Gambia-River entschädigt dies aber.

Tagwache 06.30 Uhr: mit einer Piroge erkunden wir die Mangrovenwälder am Gambia und erhalten Gelegenheit viele Vögel zu beobachten: Reiher, Eisvögel, Hammerkopf, Pelikane, Schlangenhalsvögel etc... Anschließend packen wir wieder unsere Koffer und setzen den Weg Richtung Banjul, der Hauptstadt Gambias fort, nicht ohne alle 10km aufgehalten und kontrolliert und um Einiges an "Schmiermittel" befreit zu werden - lustig sind sie ja schon ;-)
Nach der Ankunft im Hotel gibts noch einen Spaziergang durch Banjul, mit ca. 32.000 Einwohnern eine sehr überschaubare Hauptstadt.
Der anglikanische Friedhof ist unser nächstes Ziel bevor es in den Makasutu-Nationalpark geht, wo es unter anderem Grüne Meerkatzen, putzige Fledermäuse und Krokodile zu sehen gibt.

Die Fähre, die uns wieder auf die nördliche Seite des Gambia bringt, ist wieder ein ähnliches Himmelfahrtskommando - komplett überfüllt und verrostet. Nach einem Stopp in Juffureh erreichen wir schließlich wieder die Grenze Gambia/Senegal. Diesmal gehts etwas schneller und wir kommen noch bei Tageslicht in Toubacouta, direkt am Ufer des Saloum-Flusses an, wo sich noch ein ganz hübscher Sonnenuntergang bietet.
Der nächste Tag startet mit einer Bootsfahrt den Saloum entlang, durch die Mangrovensümpfen mit vielen Vögeln, unter anderem auch wunderschönen Milanen. Auf einer kleinen Insel besuchen wir dann noch die Schule und geben uns bei der lokalen Königin ein Stelldichein, von der wir mit einem feuchten Schmatz aufs Herzlichste begrüßt werden.

Die letzte Station unserer Reise liegt in Mbour, "dem" Touristenort im Senegal, der mir dann allerdings nicht ganz so zusagt, aber die zwei Tage zum Entspannen sind auch eine nette Abwechslung zur anstrengenden Rundreise.
Freitag abend werden wir zum Flughafen gebracht, von wo es gegen Mitternacht wieder Richtung Paris geht. Im gewohnten Laufschritt wird wieder der Terminal gewechselt, wo wir gerade noch den Heimflug nach Wien erwischen. Ein sehr interessanter zweiwöchiger Westafrika-Ausflug geht zu Ende. Recht schön wars.



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im Djoudj Nationalpark

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am Markt in Kaolack

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ein Abstecher nach Mauretanien

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bei der großen Moschee in Touba

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Eisvogel

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Grüne Meerkatze

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Fischer in Gambia

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junge Frau in Gambia