Marrakesch / Hoher Atlas

Marrakesch / Hoher Atlas

Oktober 2016

Marrakesch (aus mazirisch Merrakec „Land Gottes"), bekannt als „Rote Stadt" oder „Perle des Südens", ist eine Stadt im Südwesten Marokkos mit ca. 930.000 Einwohnern. Sie liegt in einer Ebene nördlich des Hohen Atlas in einer Höhe von etwa 450 m ü. d. M. und zählt neben Meknès, Fès und Rabat zu den vier Königsstädten Marokkos.

Marrakesch wurde am 7. Mai 1070 durch Abu Bakr ibn Umar gegründet, um der neuen Bewegung der Almoraviden ein Zentrum zu geben. Abu Bakrs Nachfolger Yusuf ibn Taschfin (1009–1106) eroberte das heutige Nordmarokko und Andalusien und ließ Marrakesch zur Hauptstadt seines Reiches ausbauen. Unter seinem Sohn Ali ibn Yusuf wurde die Stadt erheblich erweitert und die bis heute erhaltene Stadtmauer errichtet. Die Almohaden, eine religiöse Bewegung, die sich unter der Führung Ibn Tūmarts gegen die Almoraviden gebildet hatte, eroberten unter dessen Nachfolger Abd al-Mu'min im 12. Jahrhundert Nordmarokko und schließlich im Jahre 1147 Marrakesch. Sie zerstörten religiöse wie Profanbauten als Symbole der Almoraviden. Unter der Regentschaft der Almohaden wurde die berühmte Koutoubia-Moschee errichtet.

Nach bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen um die Macht in Marokko nahmen 1269 die Meriniden Marrakesch ein. Der Sieger Abu Yusuf Yaqub gab schließlich Marrakesch als Hauptstadt zugunsten von Fès auf. Unter den Saadiern wurde Marrakesch von 1554 an vorübergehend erneut marokkanische Hauptstadt. Unter der nachfolgenden Dynastie der Alawiden, der auch das heutige Herrscherhaus entstammt, wurde erneut Fès als Regierungssitz ausgewählt.

Auf Grund der Vielzahl architektonisch bedeutender Gebäude, unter anderem der Koutoubia-Moschee aus dem Jahre 1158, der Kasbah aus dem 12. Jahrhundert und der Medersa Ben Youssef aus dem 14. Jahrhundert, wurde die Altstadt 1985 zusammen mit den Agdal-Gärten und dem Menara-Garten zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Hauptattraktion der Stadt ist die Djemaa el Fna (arabisch etwa Versammlung der Toten), der weltberühmte mittelalterliche Markt- und Henkersplatz, heute ein lebendiger Ort orientalischer Geschichtenerzähler, Schlangenbeschwörer, Affenhalter und Gaukler. In der Neustadt befindet sich der Jardin Majorelle, der durch seine Pflanzenvielfalt und eigentümliche Architektur besticht.
Gerade die berühmten Suqs, in denen Händler ihre Ware verkaufen, gelten als beliebte Touristenattraktion. Hier können landestypische Souvenirs wie Gewürze, bunte Tücher, Lederwaren und Laternen erworben werden.

Der Hohe Atlas erhebt sich vom Westen an der Atlantikküste in östliche Richtung bis vor die marokkanisch-algerische Grenze, wo er noch Höhen von 2500 m erreicht. Zum Atlantik wie südwestlich zur Souss-Ebene hin fällt er steil ab und bildet einen eindrucksvollen Kontrast zur Küste bzw. dem Antiatlas. Zum Norden hin, Richtung Marrakesch, fällt er weniger abrupt ab. Er ist die west-östlich verlaufende Wetterscheide Marokkos gegen die saharischen Klimaeinflüsse, die besonders im Sommer stark abgemildert werden.

In Marokko bildet der Hohe Atlas die Grundlage für eine Vielzahl von Flusssystemen und damit auch für große landwirtschaftliche Regionen südlich des Gebirges (Souss-Ebene), aber noch mehr Richtung Norden (Tadla-Ebene).

Der höchste Gipfel, der Toubkal, erreicht 4.167 m. Der zweithöchste Berg, der Jbel Ouanoukrim liegt nur 5 km (Luftlinie) entfernt und erreicht 4.089 m. In den Hochlagen fällt regelmäßig Schnee, der bis in das Frühjahr hinein liegen bleibt und Wintersportmöglichkeiten eröffnet (z. B. in Oukaïmeden). Abstecher von der Straße über den Tizi n'Tichka-Pass (2260 m) führen nach Ait Benhaddou mit seinen Wohnburgen aus Lehm (Tighremts) und weiter über eine inzwischen asphaltierte einspurige Straße nach Tazlaft (Höhlenspeicher) und Anemiter nach Telouet (Kasbah des El Glaoui). Der sehenswerte Agadir (Speicherburg) von Igherm n'Ougdal befindet sich unmittelbar an der Hauptstrecke.

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Als Fremdenführer für Marrakesch und Umgebung können wir Dr. Hakim Lgssiar sehr empfehlen. Er spricht perfekt Deutsch und hat uns mit einer interessanten, spannenden Führung und unterhaltsamen Gesprächen seine Heimatstadt näher gebracht. Seine Homepage: http://www.hakim-marrakech.info/


Quelle und weiter Informationen: Wikipedia Marrakesch
Wikipedia Hoher Atlas

Stand: Jänner 2017


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Flagge von Marokko

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Währung:
Marok. Dirham
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Jardin Marjorelle

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Saadier Gräber

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Jemaa el-Fna

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Anima-Garten

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Anima-Garten