Ägypten

Ägypten

April 2004

Die Arabische Republik Ägypten liegt im nordöstlichen Afrika. Das Land grenzt im Norden an das Mittelmeer, im Osten an das Rote Meer, den Gaza-Streifen und Israel, im Westen an Libyen und im Süden an den Sudan. Dort ist die Grenze im sogenannten Hala'ib-Dreieck umstritten. Ägypten ist knapp dreimal so groß wie Deutschland.
Die Lebensader Ägyptens ist der Nil, dessen Quellfluss Kagera im Gebirgsland von Burundi entspringt und auf etwa 1.550 km Länge Ägypten von Süden nach Norden durchfließt, bevor er in das Mittelmeer mündet. Abgesehen von einigen Oasen und kleinen Häfen an den Küsten bieten allein sein Wasser und seine fruchtbaren Uferregionen die Grundlage für Anbau und Besiedlung.
Die Bevölkerung Ägyptens siedelt primär im Niltal, im Nildelta, am Sueskanal und an touristisch bedeutsamen Orten am Meer. 42 % aller Ägypter lebte 2004 in Städten, 33,9 % waren unter 15 Jahre alt. Die größten Städte sind Kairo mit 7,7 Mio., Alexandria 3,8 Mio. und Giseh 2,4 Mio. Einwohnern.
Ägypten ist der Verfassung nach ein islamischer Staat und der Islam ist Staatsreligion. Die Scharia ist die Hauptquelle der Gesetzgebung. Neben der sunnitischen Mehrheit (ca. 90 %) findet man jedoch in Kairo und Alexandria, aber auch in Mittel- und Oberägypten Kopten (ca. 8 - 10 % %) und andere christliche Minderheiten, die nicht selten in überwiegend christlichen Dörfern leben. Eine amtliche Zählung der Christen wird bewusst nicht durchgeführt, obwohl die Religion im Pass eingetragen sein muss. Daneben gibt es auch noch jüdische Gemeinden im Land. Die staatlichen und kirchlichen Zahlenangaben differieren stark.
Die Hochkultur Ägyptens begann um 3000 v. Chr. mit der Schaffung eines Königreiches durch die Vereinigung von Ober- und Unterägypten unter dem legendären Pharao Menes, der in Memphis residiert haben soll. Die Einteilung der Pharaonenzeit in 30 Dynastien geht auf den ägyptischen Priester Manetho zurück, der im 3. Jahrhundert v. Chr. eine ägyptische Geschichte geschrieben hat. Mit der dritten Dynastie entstand das Alte Reich, in dem sich Staat und Gesellschaft, Kunst und Religion ausformten und der als Verkörperung des Himmelsgottes verehrte König autokratisch über alle 42 Gaue seines Landes herrschte. Unter dem Pharao Djoser (um 2610-2590 v.Chr.) und den Herrschern der vierten und fünften Dynastie dehnte sich das Reichsgebiet bis südlich von Assuan aus. Pharaonen wurden jetzt als Söhne des Sonnengottes Re angesehen.
Nach dem Zerfall des Alten Reiches gelang es erst einem Gaufürstengeschlecht aus dem Süden unter Mentuhotep I. (2061-2010 v.Chr.), die Länder im Mittleren Reich (11. bis 14. Dynastie) wieder zu einigen. Als neue Hauptstadt wurde Theben mit den Tempelstätten Karnak und Luxor gegründet; bald lag jedoch die Residenz wieder im Norden. Um 1650 rissen die aus Asien stammenden Hyksos die Herrschaft über Ägypten an sich. Sie brachten Pferd und Streitwagen ins Land und damit eine neue Art der Kriegstechnik. Fürst Kamose und seinem Bruder Amosis I. gelang es um 1550 v. Chr., das fremde Joch abzuschütteln und wiederum in Theben das Neue Reich (18. bis 20. Dynastie) zu gründen, das sich unter Amenophis I. und Thutmosis I. bis nach Nubien und zum Euphrat erstreckte. Nach der Herrschaft der „Friedensfürstin“ Hatschepsut (1490-1468) unternahm Thutmosis III. Feldzüge nach Syrien und Palästina und festigte das ägyptische Großreich, das sich vom Orontes in Syrien bis zum vierten Katarakt des Nil erstreckte. Unter König Amenophis IV. (1364-1347) kam die Expansion zum Erliegen. Er kümmerte sich vorwiegend um religiöse Fragen und löste durch die Erhebung des Sonnengottes Aton zum alleinigen Gott eine geistige Revolution aus. Unter dem Namen Echnaton regierte er zusammen mit seiner Gattin Nofretete das Reich von der neu gegründeten Residenz Tell el-Amarna aus. Von seinem Nachfolger Tutenchamun (1347-1338) wurde jedoch der Monotheismus zugunsten einer Dreiheit des göttlichen Prinzips wieder abgeschafft. Unter Ramses II. (1290-1224) erlebte das Neue Reich noch einmal eine Blütezeit. Doch die Völkerbewegungen um 1200 brachten eine neue Gefahr für Ägypten, das von den Hethitern, den Libyern und von Seevölkern aus dem Norden bedroht wurde. Nach dem Tod von Ramses III. (1184-1153) setzte ein rascher Niedergang ein, Ägypten löste sich unter fremden Machthabern in eine Vielzahl von Einzelherrschaften auf.

Quelle: Wikipedia


flag_egypt Flagge von Ägypten


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Ägypten
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Währung: Ägypt. Pfund
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Theben-West:
Memnos-Kolosse

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Luxor: Luxor-Tempel

inschrift
Karnak