Die Ukraine ist sicher nicht ein typisches Urlaubsland, mein Bezug zur Ukraine ist "verwandtschaftsbedingt". Die Schwester meiner Urgroßmutter mütterlicherseits ehelichte nach Ende des I. Weltkrieges eine sowjetischen Soldaten und zog mit ihm mit, in die heutige Ukraine, in ein Dorf namens Gorbov, ca. 160 km nordöstlich der Hauptstadt Kiev, bzw. ca. 90 km östlich von Tchernobyl, das wohl seit April 1986 jedem bekannt ist.
Mein erster Besuch im Jahr 1995 war für mich auch eine Reise in eine andere Zeit. Viele Dinge, die zuhause selbstverständlich sind, sind es dort nicht. Es gibt z.B. bis heute kein fließendes Wasser in diesem Dorf, eine Vorstellung die Vielen sicher sehr schwer fällt. Damals ging es per Flugzeug nach Kiev, im Gegenzug zu unserem nächsten Besuch im Jahr 2002, da machten wir diese Reise per Bus. Durch Ungarn, über die Grenzstation Cop nach Lviv (Lemberg) wo wir unsere erste Übernachtung hatten. Am zweiten Tag ging die Fahrt bis in die Hauptstadt Kyiv (Kiev), tags darauf bis Chernihiv, das von unserem Endziel Gorbov ca. 20 km entfernt liegt.
2006 wurde ich zu einer Hochzeit eingeladen, was ein tolles Erlebnis für mich war, einmal bei einer richtigen ukrainischen Hochzeit dabei zu sein, was aber auch sehr anstrengend war, da die Feierlichkeiten insgesamt drei Tage andauerten.
Im Jahr darauf waren mein Onkel, mein Vater und ich wieder in humanitärem Auftrag unterwegs. Wir sammelten Spenden, um die Dorfbevölkerung in Gorbov zu unterstützen. Ein Teil der Spenden wurde für den Kindergarten verwendet, um dort einen Brunnen zu bauen - ein Teil für die Schule im Dorf, um dort Papier und Lernutensilien anzuschaffen - ein Teil für die medizinische Versorgung, da zwar die Untersuchungen kostenlos sind, braucht man allerdings Medikamente oder gar Operationen, müssen diese selbst bezahlt werden, was sich leider sehr viele nicht leisten können und daher Etliche an Erkrankungen sterben müssen, die bei uns überhaupt kein Problem darstellen.