Jemen

Jemen

September / Oktober 2007

Die Republik Jemen liegt im Südwesten der Arabischen Halbinsel. Das Land grenzt im Osten an den Oman, im Süden an den Golf von Aden und das Arabische Meer, im Westen an das Rote Meer und im Norden an Saudi-Arabien. Es ist eineinhalbmal so groß wie Deutschland. Dschibuti und Eritrea liegen nur wenige Kilometer entfernt jenseits des Roten Meeres. Die Küstenlänge beträgt 2400 km; die Binnengrenzen sind 1746 km lang. Zum Jemen gehören die 3600 km² große Insel Sokotra sowie zahlreiche kleinere Inseln.
Der Jemen lässt sich in drei Großlandschaften gliedern: Die zwischen 30 km und 60 km breite, sanft ansteigende Küstenebene wird vor allem im Südwesten durch vorstoßende Gebirgsflanken gegliedert. Teilweise finden sich Zeugen von früherem Vulkanismus; so liegt etwa Aden, die einstige Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Jemen (Südjemen), in einem Doppelkrater. Die Ebene an der Westküste, die Tihama, wird von Sand- und Kiesflächen beherrscht. Zum Landesinneren hin erhebt sich steil das zerklüftete, im Westen mehrfach über 3000 m hohe Randgebirge. Südwestlich der Hauptstadt Sana'a erhebt sich der Jabal an Nabi Shuayb, mit 3760 m der höchste Berg des Landes. An das Gebirge schließt sich ein Hochland an mit Durchschnittshöhen von 2000 m bis 2500 m. Es ist von Wadis durchzogen; das bekannteste ist das parallel zur Südküste verlaufende Wadi Hadramaut. Nach Nordosten hin fällt das Hochland in Stufen zur zentralarabischen Sandwüste Ar-Rub al-Khali ab.
Die Inseln und die Küstenebene sind feuchtheiß und insgesamt sehr niederschlagsarm. Hier ist die Luftfeuchte mit 60 %–85 % das ganze Jahr über sehr hoch, was das Klima tropisch macht. Die Sommer werden durch die hohe Luftfeuchte und Tagestemperaturen von 34 °C–38 °C und mehr häufig unerträglich heiß. Dazu sinken die Nachtwerte meist nicht unter 26 °C, oft gibt es sogar Perioden von Tropennächten mit beständig über 30 °C.
Das Gebirge nimmt mehr als ein Drittel des Landes ein und wird durch den Hauptgebirgszug des Al-Sarat geprägt. Diese Gebirgsregion kennt viele, sehr dicht besiedelte Becken, die durchwegs auf einer Höhe von 1500 m bis 2500 m liegen. Das Klima zeigt sich hier von einer für die Region sehr milden Seite. Die Winter sind trocken und von hohen Temperaturschwankungen gezeichnet: nächtens kühlt es häufig bis fast auf den Gefrierpunkt ab (0 °C–4 °C), während tagsüber die wärmenden Sonnenstrahlen für angenehme Werte sorgen (22 °C–24 °C).
Die Bevölkerung des Jemen ist durch einen hohen Anteil junger Menschen gekennzeichnet: 46,7 % der Bevölkerung waren 2004 jünger als 15 Jahre. Nur 26 % der Jemeniten lebten im selben Jahr in Städten; die Lebenserwartung lag bei 61 Jahren. Das Bevölkerungswachstum lag zwischen 1994 und 2004 im Durchschnitt bei 3,4 %. Amtssprache ist Arabisch; Englisch ist die wichtigste Handelssprache. Daneben werden Beduinendialekte und südarabische Sprachen verwendet. Das Land ist zu 97 % von Arabern bewohnt. In der Tihama zeigen sich einige Einflüsse aus Afrika. 1 % der Bevölkerung sind pakistanische oder indisch-muslimische Gastarbeiter, etwa 2 % ethnische Somalis, von denen viele schon länger im Lande leben.
20 % der Bevölkerung gehören der schiitischen Religionsgemeinschaft der Zaiditen an, 75 % sind Sunniten. Der Islam ist Staatsreligion. Die Missionierung zu anderen Religionen als dem Islam ist verboten. Das Abfallen vom Islam wird mit dem Tode bestraft. Im Januar 2000 wurde ein zum Christentum übergetretener somalischer Staatsbürger zum Tode verurteilt und hingerichtet. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts lebten um die 60.000 Juden im Jemen, die nach und nach in Richtung Israel emigrierten. Bis heute existiert noch eine kleine jüdische Minderheit von etwa 1000 Personen, in den Provinzen Amran und Saada, sowie auch in Riyda und Aden, die von Seiten der muslimischen Bevölkerung und der Staatsmacht als weitestgehend gleichberechtigt eingestuft wird.
Ein Sozialversicherungssystem existiert nicht; wichtigster Träger der sozialen Absicherung ist nach wie vor der traditionelle Familienverband. Die medizinische Versorgung ist vor allem auf dem Land immer noch unzureichend. Die Analphabetenrate liegt bei etwa 75 %. Die erste Universität des Landes wurde 1970 in Sana'a gegründet.
Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Sana'a 1.937.451 Einwohner, al-Hudaida 617.888 Einwohner, Taizz 615.467 Einwohner, Aden 550.744 Einwohner und al-Mukalla 258.428 Einwohner.

Quelle: Wikipedia

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Flagge des Jemen

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Jemen
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Währung: Jem. Rial
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Hochhaus in Sanaa

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Gesichter des Jemen

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Hafen von Mukalla

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Obsthändler in Aden

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Blick auf Jibblah