Marokko

Marokko

Dezember 2009

Das Königreich Marokko liegt im Nordwesten Afrikas und ist durch die Straße von Gibraltar vom europäischen Kontinent getrennt. Als westlichstes der drei Maghrebländer grenzt es im Norden an das Mittelmeer, im Westen an den Atlantischen Ozean und im Osten an Algerien. Marokkos Südgrenze ist wegen des Westsaharakonfliktes bis zum Abhalten eines UN-Referendums über die zukünftige Zugehörigkeit der Westsahara international umstritten.
Im Vergleich mit anderen afrikanischen Staaten ist Marokko flächenmäßig kein großes Land, in seiner Oberflächenform zeigt es jedoch ein überaus wechselvolles Bild. Im Wesentlichen lassen sich folgende natürliche Einheiten unterscheiden: die Küstenregionen im Norden und Westen; die atlantische Region mit der Marokkanischen Meseta; die montane Region mit dem Hohen und Mittleren Atlas und dem Rifgebirge; schließlich die transmontane Region mit den Plateaus im nordöstlichen Grenzgebiet, dem Antiatlas und den Beckenlandschaften im Randbereich der Sahara.
Der Hohe Atlas erstreckt sich in leichtem Bogen über rund 800 km von Südwesten nach Nordosten. Mit seinen schroffen, gratigen Gebirgsformen und den steilen Gipfeln hat er Hochgebirgscharakter. Hier liegen die höchsten Erhebungen des gesamten Atlas-Gebirgssystems, ja ganz Nordafrikas, darunter auch der höchste Berg Marokkos, der Jabal Toubkal (4.167 m).

Rund 20 % der Marokkaner sind arabischstämmig. Die Berber (etwa 80 % der Bevölkerung) sind heute zumeist sesshafte Bauern. Nur eine Minderheit lebt noch als Nomaden oder halbnomadisch in abgelegenen Gebieten des Mittleren Atlas oder auf den Hochplateaus im Osten des Landes. Es leben rund 60.000 Ausländer im Land, darunter vor allem Franzosen, Spanier, Italiener, Tunesier und Algerier. Im Gegenzug leben über eine Million Marokkaner in Frankreich und sind somit wichtige Vertreter des Islam in Frankreich. Obwohl Marokko eine alte Stadtkultur besitzt, leben nur 57,4 % (2003) der Bevölkerung in Städten. 32,9 % der Einwohner sind jünger als 15 Jahre (2003); die Gruppe der über 65-Jährigen beträgt lediglich 4,4 %. Die Lebenserwartung beträgt 69 Jahre (2003). Das Bevölkerungswachstum liegt (2003) bei 1,6 %.

Die landesweite Amtssprache ist Arabisch. Von Marokkanern berberischer Abstammung werden auch diverse Berbersprachen gesprochen. Französisch wird im gesamten Land als Handels- und Bildungssprache benutzt. Staatsreligion ist der Islam. Rund 99,8 % der Bevölkerung sind Muslime, davon 90 % Sunniten malikitischer Richtung. 69.000 Einwohner bekennen sich zum Christentum (meist Katholiken) und 8.000 zum Judentum.
Bereits im 2. Jahrtausend v. Chr. besiedelten Berber-Stämme das Gebiet des heutigen Marokko. Vom 12. Jahrhundert v. Chr. an gründeten die Phönizier an der Küste Handelsniederlassungen, darunter auch Karthago im Gebiet des heutigen Tunesien, das seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. Stützpunkte im Mittelmeerraum errichtete. Im Innern des Landes bildete sich wahrscheinlich schon im 4. Jahrhundert v. Chr. das Königreich Mauretanien heraus, das durch den Zusammenschluss mehrerer Berber-Stämme entstanden war. Nach der Zerstörung Karthagos im Dritten Punischen Krieg 146 v. Chr. gerieten die Handelsniederlassungen an der Küste wie auch das Königreich Mauretanien unter römischen Einfluss. 33 v. Chr. wurde das Gebiet römisches Protektorat und schließlich 42 n. Chr. als Mauretania Tingitana mit der Hauptstadt Tingis (heute Tanger) und Mauretania Caesariensis mit der Hauptstadt Caesarea (heute Cherchell in Algerien) zu römischen Provinzen. Rom errichtete in der Folge zum Schutz gegen die im Gebirge und in der Sahara lebenden Berber-Stämme im Süden einen Grenzwall (Limes).

Gemäß der Verfassung von 1992 ist Marokko eine konstitutionelle Monarchie, deren derzeitiges Staatsoberhaupt seit dem 24. Juli 1999 König Mohammed VI. ist, der der Dynastie der Alawiden angehört. Er ist nicht nur weltliches, sondern auch geistliches Oberhaupt der marokkanischen Bevölkerung und Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Der König ernennt nicht nur den Ministerpräsidenten, der in der Regel von der stärksten politischen Partei des Parlamentes vorgeschlagen wird, sondern auch einzelne Minister, und muss dem gesamten Kabinett zustimmen. Außerdem verfügt er über das Recht, jederzeit das Parlament auflösen zu können und den Ausnahmezustand zu verhängen. Im Vergleich zu europäischen Monarchen hat der marokkanische König weitergehende Kompetenzen, wobei jedoch in der Praxis der Ministerpräsident die politischen Tagesgeschäfte führt.

Quelle: Wikipedia

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Flagge Marokko

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Marokko
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Währung: Dirham
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Marrakech

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Im hohen Atlas

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Königspalast in Meknes

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