Ruanda - Reiseverlauf

Ruanda - Reiseverlauf

Juli/August 2011

Die Reise in die touristisch wenig bekannten Länder startet Nachmittags mit der Fahrt zum Flughafen. Schon alleine die Anreise ist nicht sehr einfach: Abflug um 18.30 Uhr nach Rom, wo die Landung bei Gewitter und Starkregen um 20.15 Uhr erfolgt. Kurz nach Mitternacht gehts von dort aus weiter nach Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens. Anschlussflug zwei Stunden nach der Landung nach Kigali, der Haupstadt Ruandas, wo die Maschine der Ethiopian Airlines um 12.05 Uhr Ortszeit landet. Ein Jeep bringt uns 4 Reiseteilnehmer zum Hotel, anschließend folgt noch eine erste Besichtung der Millionen-Stadt, die auf ca. 1.500m liegt.
Tags darauf gehts Richtung Südwest, wo wir bei einem Markt in Musambira Station machen, um erste Eindrücke des ländlichen Lebens zu gewinnen. Die Straße zweigt dann nördlich ab und durch eine reizvolle Hügellandschaft bringt uns der Jeep in den Virunga Volcanoes-Nationalpark nach Ruhengeri.
Erstes Highlight der Reise ist das Trekking zu den "Golden Monkeys" einer in diesem Gebiet endemischen Primatenart. Während eines Community Walk im Nationalpark erfahren wir auch Einiges über die Lebensweise und Tradition der Menschen in diesem Gebiet.
Wecken um 05.00 Uhr früh, es geht zum Nyiragongo in die DR Congo, einem von nur vier Vulkanen weltweit, die im Krater einen Lava-See besitzen. Die Grenzformalitäten sind schnell erledigt und auf kongolesischer Seite erwartet uns schon David, der uns zum "Basislager" auf ca. 1.950m bringt.
Kurz nach 11.00 Uhr beginnt der Aufstieg: eine Gesamtwegstrecke von 8km liegt vor uns, 1.500 Höhenmeter sind zu überwinden - es wird harte 6 Stunden dauern.... Um 17.05 Uhr ist endlich der Gipfel des Nyiragongo auf knapp 3.500 Metern erreicht und es bietet sich ein Blick ins Nichts - Rauchschwaden bedecken den Krater, aber schon alleine die Ausmaße des Kraters sind beeindruckend. Dann frischt der Wind auf und es bietet sich ein atemberaubender, tief beeindruckender Blick auf den ca. 500m unter uns liegenden See aus über 1.200 Grad heißer flüssiger Lava - unbeschreiblich. Wir verbringen die Nacht am Krater und steigen gegen 07.00 Uhr wieder ab.

grenzeMittags Abfahrt Richtung Grenze, wo mich eine böse Überraschung erwartet: Mein Visum passt nicht, hab fälschlicherweise von der ruandischen Botschaft nur ein single-entry-Visa erhalten sodass ich über 2 Stunden im Niemandsland zwischen Congo und Ruanda festsitze und weder vor noch zurück kann - ein Traum....  und es war nicht gerade ein lauschiges Plätzchen (siehe Luftaufnahme)
Schließlich schafft es meine Reiseleiterin Rosette doch, mir ein provisorisches Visum zu organisieren und weiter gehts nach Kibuye an den Kivu-See. Tags darauf Fahrt auf sehr schlechten Pisten in den Nyungwe-Nationalpark, wo wir Schimpansen und Grüne Meerkatzen, sowie etliche Vogel- und Insektenarten sehen.
Wir werden auf dieser Reise aber nicht nur mit der unbeschreiblich schönen Natur, sondern auch der ebenso unfassbaren Vergangenheit Ruandas konfrontiert. In der Murambi besichtigen wir das schockierende Genozid-Memorial, wo wir die Schrecken dieses Massenmordes hautnah miterleben können.
Weiterfahrt nach Süden über Butare an die Grenzstation Ruanda / Burundi. Nach Erledigung der Formalitäten gehts in die Hauptstadt Burundis nach Bujumbura. Von dort weiter Richtung Südosten über Gitega nach Ruyigi. Dort in der Nähe können wir das Hilfsprojekt IREMBO besuchen.
Tags darauf führt uns die Reise zu den beeindruckenden Karera-Falls, wo der gleichnamige Fluss über einige Kaskaden in die Tiefe stürzt. Eineinhalb Stunden später sind wir an einer zwar unscheinbar aussehenden und doch imposanten Stelle angelangt: An den südlichsten Quellen des (weißen) Nil. Hier entspringt auf knapp über 2.000m nämlich der Luvironza-Fluss, der später in den Ruvuvu fließt, dann zum Kagara-Nil, dem Victoria-Nil, dem Albert-Nil, schließlich zum Weißen Nil wird und über 6.800 km später nördlich von Kairo ins Mittelmeer mündet.
Tags darauf haben wir am berühmten Tanganyika-See Zeit uns von den Strapazen der Reise zu erholen. Auf dem Weg zurück nach Bujumbura sehen wir noch die Stelle mit dem Gedenkstein, wo sich am 25.11.1871 der berühmte Afrika-Forscher David Livingstone und Henry Morten Stanley trafen.
Und schon endet diese besondere Reise durch beinahe unbekannte Länder im Herzen Afrikas. Von Bujumbura aus startet das Flugzeug, das mich über Nairobi nach Addis Abeba bringt und von dort über Frankfurt wieder zurück nach Österreich.


Links:
Video: Murambi Genozid-Memorial
Hilfsprojekt IREMBO
Der Nil
David Livingstone
Nyiragongo-Vulkan


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Sonnenuntergang am Tanganyika-See

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Burundi Drummer

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Reiher in Burundi

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Rosette

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Genau hier entspringt der Luvironza, der südlichste Quellfluss des Nil

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Neugierige und freundliche Menschen