Armenien

Armenien

April 2012


Armenien - Land der Steine


Armenien (armenisch: Hajastan) ist ein Binnenstaat im Kaukasus. Es liegt im Bergland zwischen Georgien, Aserbaidschan, dem Iran und der Türkei. Das Land entspricht dem nordöstlichen Teil des ehemals viel größeren armenischen Siedlungsgebiets und erlangte mit Auflösung der Sowjetunion 1991 seine Unabhängigkeit.

Der heutige Staat umfasst ein Gebiet von 29.800 Quadratkilometern im Nordosten des Armenischen Hochlands und am Südrand des Kleinen Kaukasus. Die heutige Bevölkerungszahl beträgt etwa drei Millionen. Armenien ist ein sehr ausgeprägtes Gebirgsland – denn 90 % der Landesfläche liegen mehr als 1000 Meter über dem Meeresspiegel, die mittlere Höhe beträgt sogar 1800 Meter.  Die höchste Erhebung ist der erloschene Vulkan Aragaz (4090 Meter), der tiefste Punkt liegt rund 380 Meter hoch am Fluss Aras an der Grenze zum Iran und zu Aserbaidschan.
Der größte See Armeniens ist der östlich von Jerewan etwa 1900 Meter hoch gelegene Sewansee mit einer Fläche von derzeit ungefähr 940 Quadratkilometern. Durch Wasserentnahme ist seine Fläche stark zurückgegangen (1984: 1262 Quadratkilometer). 

Armenien befindet sich in einer lang dauernden Auseinandersetzung mit der Nachbarrepublik Aserbaidschan um Bergkarabach, einem mehrheitlich von Armeniern bewohnten Gebiet in der vormaligen Aserbaidschanischen Sowjetrepublik. Es erklärte sich 1991 für unabhängig und nennt sich Republik Bergkarabach, ist jedoch international nicht anerkannt. Es starben in diesem Konflikt schätzungsweise 17.500 Armenier und 25.500 Aserbaidschaner, 700.000–1.000.000 Aserbaidschaner und 300.000 Armenier wurden zu Flüchtlingen. Seit einem Waffenstillstand im Mai 1994, der der Kontrolle eines Sechstels Aserbaidschans durch Truppen der Republik Armenien und der Republik Bergkarabach folgte, verbesserte sich die Situation nicht wesentlich. Bis heute gibt es keinen Durchbruch in der Beziehung zwischen Armenien und Aserbaidschan; ein Zustand, der ihre wirtschaftliche Entwicklung negativ beeinflusst.

Die armenische Sprache stellt einen eigenen Zweig der indogermanischen Sprachfamilie dar. Armenisch wird weltweit von etwa sieben Millionen Menschen gesprochen, in Armenien von etwa drei Millionen, das sind über 95 Prozent der Bevölkerung. Das armenische Alphabet wurde am Anfang des 5. Jahrhunderts durch Mesrop Maschtoz für das Altarmenische entwickelt. Seitdem ist dieses Alphabet die feste Grundlage der nationalen Sprache und der Kultur geworden.

Eine weitere bedeutende Sprache des Landes war bis 1990 die Turksprache Aserbaidschanisch mit rund 160.000 Sprechern; aufgrund des Konfliktes um Bergkarabach wurden allerdings die meisten Aserbaidschaner aus Armenien vertrieben. Das nordwestiranische Kurmandji und das Russische werden noch von jeweils etwa 100.000 Muttersprachlern in Armenien gesprochen. Als Zweitsprache wird das Russische von wesentlich mehr Armeniern beherrscht, zumal Russisch noch immer erste Fremdsprache in den Schulen und häufig Unterrichtssprache an den Universitäten ist. Es gibt aber einen neueren Trend zum Englischen als erster Fremdsprache.
Die dominierende Konfession im Land ist das orientalisch-orthodoxe Christentum, das in Armenien die Armenische Apostolische Kirche repräsentiert; ihr gehören etwa 94 Prozent der Bevölkerung an. Sie spielt eine zentrale Rolle für die armenische Identität. Das Christentum ist tief verwurzelt, immerhin erhob Armenien im Jahre 301 als erstes Land der Welt das Christentum zur Staatsreligion. Zwar ist die Religionsfreiheit in der Verfassung garantiert, aber faktisch ist die Armenische Apostolische Kirche einer Art Staatskirche gleich, der gewisse Sonderrechte eingeräumt werden.


Quelle: Wikipedia
ausführlichere Informationen unter:
Armenien
Ararat

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Flagge Armenien

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Armenien
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Währung: Armenische Dram
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im Kloster Haghpat

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Deckengewölbe

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Säule im Kloster Geghard

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Armenier

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Genozid Memorial