Bialowieza-Nationalpark

Bialowieza-Nationalpark

Jänner 2019


Bialowieza-Nationalpark:

Der Białowieża-Nationalpark bzw. Nationalpark Belaweschskaja puschtscha ist ein Nationalpark in Polen und Weißrussland. Er befindet sich im Białowieża-Urwald (Belowescher oder Bialowiezer Heide) und gilt als letzter Tiefland-Urwald Europas.
Das Weltnaturerbe und Biosphärenreservat der UNESCO ist auf polnischer Seite 200 km² groß. Auf weißrussischer Seite ist das Biosphärenreservat 1.771 km² groß. Das Kerngebiet ist 157 km² groß mit einer Pufferzone von 714 km² und einer Übergangszone von 900 km². Der Nationalpark und das Weltnaturerbe sind zusammen 876,1 km² groß.

Der ausgedehnte Waldkomplex von Białowieża, der Białowieża-Urwald, erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 1.500 km² beiderseits der polnisch-weißrussischen Grenze. Etwa zwei Drittel (874 km²) der Fläche entfallen auf weißrussisches und ein Drittel (630 km²) auf polnisches Staatsgebiet. Biogeographisch ist die im zentraleuropäischen Tiefland gelegene Region der Mischwaldzone zuzuordnen. Insbesondere im Norden und Osten bestehen räumlich enge Verbindungen zu weiteren ausgedehnten Waldkomplexen in Polen und Weißrussland.

Der Nationalpark breitet sich auf polnischer Seite auf einer Fläche von 105,17 km² aus. Davon stehen 47,16 km² unter besonderem Schutz. Dieses „Strenge Schutzgebiet" darf durch Touristen nur mit Führern auf festen Routen betreten werden. Weitere Teile des Waldes sind Forschern u. Ä. mit Sondergenehmigung vorbehalten. Eingriffe des Menschen werden nur entlang der Touristenrouten akzeptiert. Sie beschränken sich aber auf das Freihalten der Wege, z. B. durch das Entfernen von umgestürzten Bäumen. Dies geschieht ausschließlich manuell, d. h. ohne Einsatz von Motorsägen und anderen Maschinen. Weitere Eingriffe werden auch bei Befall von Bäumen durch Schädlinge nicht vorgenommen.

Als erster Nationalpark Polens wurde der Nationalpark Białowieża 1923 gegründet. Er unterhält im gleichnamigen Dorf Białowieża ein Lehr- und Informationszentrum mit einer multimedialen Ausstellung über Tiere und Pflanzen im Park. In diesem Wald- und Heidegebiet kommen bis heute Wisente vor – eine Art Wahrzeichen der Gegend. Im Februar 1921 waren wildlebende Wisente ausgerottet, und in zoologischen Gärten gab es nur noch 56 Exemplare. Dank der erfolgreichen Nachzucht konnten ab 1956 wieder Tiere im Wald von Białowieża ausgewildert werden. Mittlerweile existiert eine halbwegs stabile Population von etwa 450 Tieren; bei einem Wechsel vom polnischen in den weißrussischen Teil des Nationalparks sind sie jedoch nicht geschützt. Auch vielen anderen (insgesamt 12.000), oft bedrohten Tierarten bietet Białowieża ein Rückzugsgebiet, beispielsweise dem Schwarzstorch oder der Blauracke. Hier brüten neun Spechtarten, u. a. Weißrückenspecht und Dreizehenspecht, sowie Schreiadler und Schlangenadler, sieben Eulenarten, Rotdrosseln und Zwergschnäpper.


Quelle und weitere Informationen:
Wikipedia


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Flagge von Polen

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Wisent 

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Bussard mit Beute

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