Madagaskar

Madagaskar

November 2006

Die Republik Madagaskar ist nach Indonesien der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat der Welt. Die Präsidialrepublik liegt im Indischen Ozean vor der Ostküste Afrikas mit einer Küstenlänge von 4.828 km.
Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Welt. Sie wird auch der „achte Kontinent“ genannt. Diese Bezeichnung rührt aber weniger von der Größe der Insel her als von ihrer lange isolierten Entwicklung, die eine sehr eigenständige Natur entstehen ließ: Madagaskar wurde vor 150 Millionen Jahren von Afrika und vor 90 Millionen Jahren von Indien getrennt. Das zentrale Madagaskar ist eine Hochebene mit durchschnittlichen Höhen von 1.100 m. Es fällt nach Osten schroff und steil ab, während der Anstieg im Westen sanfter ausfällt. Das Plateau gipfelt im Maromokotro, dem mit 2.876 m höchstem Berg der Insel.
Die Insel ist ursprünglich nahezu komplett bewaldet gewesen. Die küstennahen Zonen sind dabei von tropischem Tieflandregenwald bedeckt. Von den ursprünglichen Regenwäldern sind nur noch 4 % erhalten. Die größten zusammenhängenden Regenwaldflächen, die noch existieren, liegen auf der Masoala-Halbinsel. Von Osten nach Westen geht der Regenwald allmählich über die Feuchtsavanne in die Trocken, im Süden auch Dornsavanne über. Fast 90 % der Insel sind nunmehr von Steppe bedeckt, Wiederaufforstungsversuche waren bislang weitgehend erfolglos, eine natürliche Rekultivierung der Brachflächen durch den Wald findet so gut wie nicht statt. Die fruchtbarsten Böden liegen in der Nähe der Hauptstadt, sind aber durch deren Expansion stark bedroht.
Durch seine lange geographische Isolation beherbergt Madagaskar eine einzigartige Fauna. Urtümliche Tiergruppen wie die Lemuren und andere Halbaffen kommen nur hier vor. Die Raubtiere sind auf Madagaskar nur durch einige Arten abweichender Schleichkatzen vertreten. Eine weitere rein madagassische Tiergruppe sind die igelähnlichen Tanreks. Die Bernierente, die heute zu den seltensten Wasservögeln der Welt gehört, ist ein weiteres Beispiel. Dafür fehlen auf der Insel viele Arten wie zum Beispiel Affen und Giftschlangen. Noch bis vor relativ kurzer Zeit verfügte Madagaskar auch über eine ausgeprägte Megafauna, die etwa die gewaltigen Elefantenvögel, verschiedene Arten von Riesenlemuren, drei Arten von endemischen Nilpferden und viele andere außergewöhnliche Tiere beinhaltete. Das Verschwinden dieser Tiere wird allgemein mit der Besiedlung der Insel und der daraus resultierenden Bejagung, sowie der massiven Lebensraumzerstörung durch Brandrodung in Zusammenhang gebracht.

Die größten Städte sind die Hauptstadt Antananarivo 1.391.506 Einwohner, Toamasina 206.390 Einwohner, Antsirabe 182.804 Einwohner und Fianarantsoa 167.240 Einwohner(Stand 1. Januar 2005).
Nur wenig ist bekannt über die erste große Einwanderungswelle nach Madagaskar, die man auf das dritte bis sechste Jahrhundert nach Christus datiert. Bei diesen ersten Besiedlern der Insel handelte es sich jedoch nicht, wie man vermuten könnte, um Afrikaner, sondern um Protomalaien, deren Wurzeln ursprünglich in Süd-China lagen. Über Südostasien breiteten sich die Protomalaien über einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten südwärts nach Polynesien und bis nach Madagaskar aus. Am 10. August 1500 sichtete der portugiesische Seefahrer Diego Dias als erster Europäer Madagaskar und nannte die Insel São Lorenço.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug im Jahr 2003 4,54 Mrd. Euro (2002: 3,8 Mrd. Euro), das sind 271 Euro pro Person (2002: 231 Euro/Person). Madagaskar zählt damit nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt: noch 2003 belief sich der Anteil der Bevölkerung mit weniger als 1 US-Dollar pro Tag auf 49 %.

Quelle: Wikipedia

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Flagge von Madgaskar


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Madagaskar


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Währung:
Ariary

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Antananarivo

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Katta-Lemur

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Affenbrotbaum "Baobab"